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Aktuelles Juli 2024

Nur wer umherschweift findet neue Wege – norwegisches Sprichwort.

Welch ein schöner Satz für die Sommerwochen! Normalerweise gehöre ich zu den Menschen, die sehr zügig durch die Stadt gehen. Immer den nächsten Termin, ein konkretes Ziel vor Augen. Umso mehr genieße ich es, im Urlaub umherzuschweifen. Bewusst wähle ich dann Trampelpfade im Wald, die ich noch nicht kenne. Neue Wege – es ist ein Vergnügen, diese mal absichtslos zu gehen – vielleicht sogar in vertrauter Umgebung. Um neue Wege in der Beziehung zu Gott geht es im Monatsspruch für September: „Bin ich nur ein Gott, der nahe ist, spricht der Herr, und nicht auch ein Gott, der ferne ist?” (Jer 23,23).Gott wendet sich hier vehement gegen die, die scheinbar so genau wissen, was er sagt und möchte. Das ist erst einmal eine Warnung an alle, die Gott für ihre Zwecke benutzen. Auch Jesus hat sich den Menschen immer wieder entzogen. Gerade wenn etwas Beeindruckendes passiert ist wie z.B. die Speisung der 5000. Schwupp geht er auf den Berg – allein. So schützt er sich und die anderen vor der Gefahr, von Gott immer mehr Wunder und Bestätigungen zu erwarten. Stattdessen hören wir den Satz: Ich bin auch ferne. Ihr könnt mich wahrnehmen und mein Wort hören. Dennoch besitzt ihr mich nicht. Ich bin immer viel mehr, als euch ins Konzept passt. Passt der Satz nun zum freien Umherschweifen im Sommer? Ich denke: beides kann den Horizont erweitern.

Ihre Pfarrerin Andrea Luiking

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