„Wann kommst du an?“
So oft wie derzeit war ich schon lange nicht mehr auf dem Bahnhof, um selbst zu verreisen oder um Familienangehörige vom Zug abzuholen. Aber so ist das, wenn man zwei Wohnorte hat. Dabei drehen sich meine Nachrichten schon im Vorfeld und auch während der Reise um die Frage: „Wann kommst du an?“ Zum Glück ist das auf der Strecke zwischen Ulm und Aalen momentan kein großes Thema, denn trotz aller Unkenrufe fährt die
Bahn erfreulich pünktlich. Doch weil wir eben mit der Bahn unterwegs sind, kommt unweigerlich die Rückfrage: „Wann kommst du an?“.
„Wann kommst du an?“ Das erklingt auch im Advent. Doch wir fragen nicht Freunde oder Familienangehörige, sondern Christus. Die Frage kann in den Adventsliedern fordernd gestellt werden: „Wo bleibst du, Trost der ganzen Welt?“ (EG 7,4). Oder lädt zur Selbstbesinnung ein: „Wie soll ich dich empfangen und wie begegne ich dir?“ (EG 11,1). In Adventsliedern wird die Hoffnung transportiert, dass die Wiederkunft Jesu unmittelbar bevorsteht und so für uns alle sichtbar wird. Von jener Zuversicht möchte ich mich auch dieses Jahr anstecken lassen, denn: „Seht die gute Zeit ist nah“ (EG 18,1).
Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit!
Ihr Dekan Torsten Krannich.