Weigere dich nicht, dem Bedürftigen Gutes zu tun, wenn deine Hand es vermag. (Spr 3,27)
Der Monatsspruch für Mai fordert mich auf, „dem Bedürftigen Gutes zu tun“. Da kommen mir gleich Bilder von Menschen in Armut und Elend in den Kopf. Die Menschen in Mozambique und Malawi zum Beispiel. Sie wurden von einem Taifun getroffen, der einen Monat lang wütete und ganze Dörfer zerstört und weggeschwemmt hat. Durch die Klimaveränderung bringen die Wetterextreme dort immer katastrophalere Folgen mit sich.
Mir wird dabei schmerzlich bewusst, wie ich an der Ursache beteiligt bin durch meinen CO2-Ausstoß. Dabei steigt das Gefühl von Ohnmacht in mir auf. Veränderungen sind zäh, auch bei mir selbst. Zu helfen, dass die Menschen dort ihre Lebensgrundlage nicht immer mehr verlieren, braucht grundsätzliches Umsteuern in der Art, wie wir leben. Wie gehe ich damit um? Verfalle ich resigniert in ein „weiter so“? Spende ich einen Betrag, um mich zu entlasten? Realisiere ich eine Energiesparmaßnahme, die mir möglich ist und lehne mich dann zurück?
All das mache ich manchmal. Wie Sie wahrscheinlich auch. Der Monatsspruch spricht ziemlich handfest zu uns. Er fordert auf, die Bedürftigen nicht aus unserem Blick zu verlieren, die getroffen werden von den Folgen unseres Handelns. Er bestärkt uns, nicht nachzulassen. Immer neu wirklich das zu tun, was wir in der Hand haben.
Herzliche Grüße!
Ihre Pfarrerin Andrea Luiking